Nach einem Komplettausfall 2020 und dem „Rettigheimer Herbst“ 2021 als „Kerwe im Kleinformat“ brachte das Jahr 2022 die Kerwe in „gewohnter“ Form zurück. Für den Musikverein hatte sich aber einiges verändert: Um auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren, haben sich Sängerbund und Musikverein zusammengetan und auf dem Kirchenvorplatz ein einziges gemeinsames Zelt aufgebaut. Im Angebot fand man Bewährtes beider Vereine, also z.B. Langos & Putenschnitzel-Brötchen, aber auch Füllsel, Badisches Schäufele & Sauerkraut.
Aber Schritt für Schritt: Donnerstag und Freitag trafen sich Helfer beider Vereine, um unter neuen Bedingungen die Zelte beider Vereine möglichst effizient aufzustellen: Mit annähernd doppelt so vielen Helfern wie gewohnt und Fachwissen, z.B. bei Elektronik, Wasser und Sanitär ging die Aufbauarbeit in Rekordzeit über die Bühne. Zwar gab es die ein oder andere Diskussion, aber meist war die Luft schnell geklärt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Ab Samstagmorgen liefen die Vorbereitungen für die Kerwe-Eröffnung auf Hochtouren. Abends geleitete der Musikverein nach Böllerschüssen der Bürgerwehr einen Zug zur Bühne vor der Kirche, wo Bürgermeister, Weinhoheiten & Kerwe Komitee die Kerwe eröffneten. Danach verstreuten sich die Gäste auf die verschiedenen Hütten, Pavillons und Zelte der Vereine.
Wie sich herausstellte, hätte kein Plan und keine Vorbereitung der Welt uns adäquat darauf vorbereiten können, was kommen sollte: In unserem Zelt war die Essensnachfrage so groß, dass sich Schlangen von mehreren Metern bildeten. Als dann auch noch das Wetter umschwang und eines der schlechtesten Wetter seit Jahren über die Kerwe einbrach, war der „perfekte Sturm“ komplett: Sitzplätze in unserem Zelt waren hochbegehrt und trotz eigentlich sehr optimistischer und großzügiger Planungen waren viele Vorräte bereits gegen 20 Uhr ausverkauft.
Der Sonntag war als Verein mit einem großen Essensangebot schon immer ein „Großkampftag“, aber auch hier sollten wir überrascht werden: Sind wir nach dem Mittagessen doch zumindest eine kleine Ruhephase gewohnt, war der gesamte Sonntag von Beschäftigung und Einsatz geprägt – höchstens unterbrochen von Gesprächen und Planungen, ob und wie lange die Vorräte halten.
Am Montag sollte sich diese Situation kaum ändern: Als Musikverein war es für uns Neuland, am Kerwemontag einen Mittagstisch zu bieten, aber mit gemeinsamen Kräften von Sängerbund und Musikverein wurde der Besucheransturm von 11 bis ca. 15 Uhr gebändigt.
Anschließend standen Umbauten und Vorbereitungen für das Abendprogramm auf den Plan: Wie gewohnt sollte der Musikverein Angelbachtal unsere Gäste am Abend unterhalten, entsprechend mussten Sound-Anlage, Schlagwerk, Notenpulte, Stühle, etc. herbeigeschafft werden. Der Auftritt unserer Musikfreunde aus Angelbachtal sorgte dann aber für Stirnrunzeln, da nur ein Bruchteil der erwarteten Besucher erschien.
Nichtsdestotrotz blicken wir positiv auf die Kerwe 2022 zurück: Zwar gab es allerlei Überraschendes, Verrücktes und Unerwartetes, aber durch den gemeinsamen Einsatz beider Vereine konnten alle Herausforderungen gemeistert werden.
An dieser Stelle möchten wir allen Helfern des Sängerbundes und des Musikvereins einen ganz besonderen Dank für ihr Engagement aussprechen: Wir konnten erfolgreich Neuland beschreiten, weil alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben. Ganz besonders möchten wir dabei denen danken, die weit über ihre normalen „Pflichten“ gehandelt haben, sei es, dass sie z.B. mehrere Arbeitseinsätze übernommen haben, spontan an der Kasse eingesprungen sind oder beim Abräumen der Tische geholfen haben.
Gesondert Danke sagen möchten wir an dieser Stelle Jochen Herrmann: Obwohl er kein Mitglied im Musikverein ist, hat er freiwillig mehrmals geholfen, um die örtlichen Vereine beim Bestreiten der Kerwe zu unterstützen, so dass diese auch in Zukunft ein attraktives Programm anbieten können.